Schloss Bürresheim und Mayen

Juni 30, 2016 von Sarah Heuser - Keine Kommentare

Für den Rheinland-Pfalz-Takt darf ich in diesem Jahr mehrere Ausflüge nach Rheinland-Pfalz machen und darüber bei Bonn entdecken berichten. Da ich bisher noch nicht so oft bei unseren Nachbarn im Süden zu Besuch war, ist dies eine gute Gelegenheit, das Bundesland mal ein wenig besser kennenzulernen. Die einzige Bedingung: Die Ausflüge sollen mit dem ÖPNV zu machen sein – kein Problem, da ich eh kein Auto habe und ständig mit Bus und Bahn unterwegs bin!

Nachdem mir bei der Planung meiner Ausflüge das Wetter in den letzten Wochen gleich mehrfach einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, habe ich es nun endlich noch einmal geschafft, mir einen Tag frei zu nehmen und gemeinsam mit meinem Freund eine Tour nach Rheinland-Pfalz zu machen. Das Schloss Bürresheim bei Mayen ist diesmal unser Ziel und wir starten – mal wieder – mit der Regionalbahn von Bonn in Richtung Andernach.

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Schloss Bürresheim

Das Schloss Bürresheim liegt idyllisch auf einem Felssporn zwischen Bächen und Wäldern in der Eifel. In Andernach steigen wir also noch einmal um und kommen schließlich am Bahnhof Mayen Ost an. Da der nächste Bus Richtung Schloss erst eine halbe Stunde später kommt, entschließen wir uns, zunächst einen Abstecher in den Ortskern von Mayen zu machen und von dort aus zu Fuß zum Schloss zu gehen. Eine unkluge Entscheidung, wie wir noch feststellen werden.

Stadt Mayen

Stadt Mayen

Die Stadt Mayen hat mit dem schönen alten Rathaus, ein paar großen Kirchen und der Genovevaburg auch ein paar lohnende Sehenswürdigkeiten. Außerdem gibt es im Laufe des Jahres dort viele Märkte und Feste. Bei den jährlich stattfindenen Burgfestspielen kann man sich Theaterstücke unter freiem Himmel ansehen. Wir begnügen uns heute aber mit einem Kaffee auf dem Marktplatz und machen uns dann auf den Weg zum ca. 5 Kilometer entfernten Schloss Bürresheim.

Erst fällt uns die Orientierung schwer, denn der Wanderweg zum Schloss beginnt erst außerhalb der Stadt und den Weg dort hin zu finden, ist nicht ganz einfach. Nachdem uns eine Anwohnerin mit einer Wegbeschreibung weiterhilft, kann unsere kurze Wanderung entlang der Nette aber beginnen. Bergauf führt uns der Weg in den Wald und die Luft ist angenehm frisch. Durch die Baumwipfel können wir das Franziskanerinnenkloster im Tal erahnen. Auf dem Weg begegnen uns nur vereinzelt andere Spaziergänger und so genießen wir die Natur um uns herum ganz für uns allein.

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Ungefähr eine Stunde später erreichen wir die Hammesmühle – ein historisches Gasthaus mit schöner Terrasse direkt am Fluss. Eigentlich hatte ich mich schon gefreut, dort nach unserem Ausflug noch einzukehren, doch dummerweise hat die Mühle heute Ruhetag und somit fällt die einzige erreichbare Option für etwas zu Essen leider weg.

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Als wir um die nächste Straßenecke biegen, eröffnet sich vor uns der Blick auf das Schloss. Mit seinen zwei hübschen barocken Schlossgärten ist das Schloss Bürresheim schon von außen ein echter Hingucker. Auch der Innenhof ist sehr schön und da wir die einzigen Besucher sind, ist es herrlich ruhig. Wir entschließen uns, die nächste Führung durch die Innenräume mitzumachen, müssen dafür allerdings eine knappe Stunde warten. Die Wartezeit gestaltet sich leider gar nicht so einfach: Da die Schlossgärten geschlossen sind, es keine Gastronomie – noch nicht mal einen Kiosk – gibt und wir das Schloss von außen bereits angeschaut haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als die kleinen Eidechsen zu beobachten, die sich in der Mittagshitze auf den Mauern sonnen. Dann trifft endlich eine weitere Besuchergruppe ein und die Führung kann beginnen. Eine gute Stunde werden wir durch die Räumlichkeiten des Schlosses geführt und erfahren dabei viel Interessantes über die Geschichte der Schlossanlage.

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Zurück in die Stadt möchten wir den Bus nehmen und machen uns auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle. Diese liegt nur wenige Minuten vom Eingang des Schlosses entfernt, allerdings fährt der Bus nachmittags nur sehr selten, also müssen wir wieder 45 Minuten warten. Im Nachhinein betrachtet, wäre es vielleicht doch die klügere Wahl gewesen, den Hinweg mit dem Bus zurückzulegen und sich die Wanderung durch den Wald für den Rückweg aufzuheben. Auch die Wahl eines anderen Wochentages wäre sicherlich besser gewesen, um in der Hammesmühle eine Pause einlegen zu können. Nach einer 15 minütigen Busfahrt kommen wir wieder am Bahnhof Mayen Ost an und können dort in die nächste Regionalbahn steigen. Trotz der langen Wartezeiten hast sich der Ausflug insgesamt gelohnt. Wir hatten einen entspannten Tag und ich habe ein paar schöne Bilder mit nach Hause gebracht.

Rund um das Schloss Bürresheim gibt es übrigens auch noch viele andere Wanderwege mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Unter www.traumpfade.info gibt es einen Überblick über viele Wandertouren durch die Eifel, und entlang des Rheins und der Mosel.

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Wir haben Dank Jennifer de Lucca ein schönes Video gefunden vom Schloß Bürresheim


004Sarah Larissa Heuser lebt seit 2014 in Bonn und genießt es, ihren neuen Wohnort zu erkunden. Seit 2009 arbeitet sie als freiberufliche Fotografin und beschäftigt sich hauptsächlich mit Porträtfotografie.

In Berlin hat sie außerdem als Bildredakteurin gearbeitet und sich viel mit Themen aus der Gastronomie und Kulturszene beschäftigt. Sie liebt traurige Filme, laute Konzerte und gutes Essen. Auf ihrer Internetseite www.tonlosekunst.de kann man sich ihre Arbeiten ansehen.